Liebe Pinnebergerinnen und liebe Pinneberger,

wie schon in meiner derzeitigen Amtszeit mache ich mich für ein zukunftsfähiges, familienfreundliches Pinneberg stark.

Nicht alle Herausforderungen sind in gut fünf Jahren lösbar gewesen und konnten abgearbeitet werden. Vieles hatte sich vor 2013 aufgestaut. Insofern sind viele alte Themen auch die neuen. Hieran werden wir weiterarbeiten. Dafür stehe ich.

Denn Pinneberg für die Zukunft fit zu machen und zwar unabhängig von verfügbaren Finanzmitteln, können wir nur gemeinsam. Das gilt für vieles: z. B. für Investitionen in Kita und Schule, die bauliche Stadtentwicklung im Hoch- und Straßenbau sowie bei Sport und Kultur, der Feuerwehr, für Obdachlose oder im Rahmen der Integration Geflüchteter.

Dabei ist ganz wichtig, dass wir gemeinsam etwas bewegen wollen. Die Worte „Gemeinde“ und „Gemeinschaft“ haben auch diesen Wortstamm.

Zusammen mit Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, und mit der Politik in Ratsversammlung und Ausschüssen möchte ich Pinneberg Tag für Tag weiter nach vorne bringen! Jeder an seinem Platz, aber alle im selben Boot – lassen Sie uns Ideen entwickeln und zusammen engagiert für Pinneberg arbeiten!

Bürgerinitiativen, Vereine, Verbände und Politik sollen sich in ihren Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen gegenseitig befruchten. Das ist wichtig, damit die Abwägungsprozesse Stück für Stück transparenter werden. Transparenz ist notwendig, um Entscheidungen zu verstehen und mittragen zu können, denn alle Interessen wird man selten zufrieden stellen können. Lediglich fordern oder die Konfrontation suchen, bedeutet Stillstand. Und Stillstand ist ein Zustand, der in unserer Stadt nie mehr vorherrschen darf. Deshalb muss ein Grundkonsens in allen zentralen Fragen der strategischen Stadtentwicklung gefunden werden. Dieses Ziel werde ich mit aller Kraft verfolgen und Gruppen aktiv, wo immer es sinnvoll ist, in ihrer Arbeit begleiten und unterstützen.

In der derzeitigen Wahlperiode gab es viele wichtige Themen, die angeschoben wurden und ich in den nächsten sechs Jahren unbedingt weiter verfolgen werde und die an manchen Stellen noch dringend ausgebaut werden müssen.

Das gilt vor allem für

  1. geordnete Finanzen
  2. die Bildung unserer Kinder in Kita und Schule
  3. die Förderung unserer Wirtschaft
  4. den Ausbau unserer Infrastruktur und unserer lebendigen Innenstadt
  5. mehr Lebensqualität durch Sport und Kultur
  6. die Integration Geflüchteter
  7. die Stärkung des Ehrenamtes
  8. Zusammenhalt und mehr Miteinander
  9. ein positives Image unserer Stadt

Beispielhaft für die eben genannten Themen möchte ich mich an dieser Stelle auf eines konzentrieren und es Ihnen vorstellen:

2  Was für die Bildung unserer Kinder in Kita und Schule notwendig ist

Unsere Kinder sind unsere Zukunft und bereichern unser Leben. Dafür müssen aber die kommunalen Rahmenbedingungen stimmen.

Gemeinsam mit der Politik liegen aus meiner Sicht noch große Aufgaben vor uns, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur eine allgemeine Floskel bleibt. Nicht nur als Mutter sondern auch aus meinen zahlreichen Kontakten mit Eltern, Lehrkräften und Kita-MitarbeiterInnen (heute haupt- und früher ehrenamtlich) weiß ich, wo der Schuh nach wie vor drückt. Es gibt noch eine Menge Handlungsbedarf, angefangen bei noch mehr bedarfsgerechten Öffnungszeiten über mehr Plätze in den vorhandenen Kita-Einrichtungen bis hin zu baulichen Erweiterungen oder auch Neubauten. Gemeinsam mit der Ratsversammlung und den Fachausschüssen möchte ich an Lösungen arbeiten, die Ihren Bedarfen als Eltern noch stärker entgegen kommen.

Die Schulgebäude habe ich zur Chefsache gemacht, und Sie können Erfolge bei der Aufarbeitung des Sanierungsrückstands mit eigenen Augen sehen. Es bleibt aber nach wie vor viel zu tun. Deswegen sollen Kitas und Schulen für mich Arbeitsschwerpunkt bleiben. Ausreichend Kitaplätze, ob für ganz kleine oder schon größere Kinder, die Essensverpflegung und verlässliche Betreuung nach der Schule sowie die Digitalisierung im Unterricht sind die Stichworte, um die es in den nächsten sechs Jahren neben den bisherigen Themen der Sanierung der Schulgebäude vordringlich gehen wird. Besonders wichtig ist die Zukunftsfähigkeit unserer jungen Generation. Sie zu unterstützen, ist unsere Pflicht und Aufgabe.

Neben den Themen, die bereits in den letzten fünf Jahren im Vordergrund standen und unbedingt weiter verfolgt werden müssen (der Nachholbedarf Pinnebergs ist riesig), braucht Pinneberg meines Erachtens nach in Zukunft auch in anderen Bereichen deutlich mehr Schubkraft.

(M)ein Fünf-Punkte-Plan für Pinneberg:

1. Mehr Service und Digitalisierung für Sie als Bürgerinnen und Bürger

Die Stadtverwaltung, die ich leite, ist Ihr erster Dienstleister für zahlreiche Angelegenheiten: vom Standesamt über die Gewerbeanmeldung, die Wohnsitzanmeldung oder die Baugenehmigung für das Eigenheim. Noch müssen Sie für die meisten Dinge ins Rathaus kommen. Die Digitalisierung, gekoppelt mit dem rapiden Ausbau von schnellem Internet (Stichwort: Glasfaser/pinnau.com), bietet viele Möglichkeiten auch für Sie.

Rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche kann unser Rathaus nicht geöffnet haben – das Internet ist dagegen immer im Dienst.

Gern möchte ich gemeinsam mit der Ratsversammlung eine digitale Strategie entwickeln und schrittweise Online-Angebote für alle Bürgerinnen und Bürger einführen. Serviceleistungen sollen optimiert werden, Bürgerbeteiligung über Info-Veranstaltungen verstärkt, Bürgerbefragungen über eine interaktive Homepage angeschoben werden. Online-Bewerbungen sollen möglich werden – bis hin zur elektronischen Vergabe von Leistungen. Und: Waldenau braucht Glasfaser, damit das schnelle Internet auch dort verfügbar ist. Dafür setze ich mich ein.

2. Mehr Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Viele unserer städtischen oder städtisch geförderten Kultureinrichtungen und Sportvereine bieten spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche und laden sie dazu ein, sportlich aktiv zu sein, Kunst und Kultur kennenzulernen oder in der Innenstadt zu verweilen. Aus meiner Sicht gibt es noch deutlichen Nachholbedarf, damit unsere jungen Leute möglichst viele Angebote hier wahrnehmen können anstatt in die benachbarte Metropole oder ins Umland zu fahren.

Ich werde mich gerne in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbeirat und der Politik dafür einsetzen, dass es mehr Bewegungsangebote in der Innenstadt, noch mehr attraktive Bekleidungsangebote, mehr Gastronomie für Jugendliche und junge Erwachsene und ein Kino gibt.

Die Spielplätze in unseren Schulen sowie im gesamten Stadtgebiet müssen erhalten werden, um Kindern spontan Bewegungsmöglichkeiten anzubieten. Die „Freesport“-Angebote im Fahlt könnten ausgebaut werden und für die Skateanlage unter der Hans-Hermann-Kath-Brücke gibt es tolle Pläne, sie zu ergänzen. Ich werde mich dafür stark machen, dass sie möglichst zeitnah umgesetzt werden können.

3. Verbessertes, seniorenfreundliches Pinneberg

Dank der medizinischen Fortschritte werden die Menschen älter und wollen möglichst lange am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Das ist gut so. Wir spüren auch in Pinneberg deutlich, dass Menschen verstärkt innerorts sowie aus den umliegenden Gemeinden und Dörfern in die Innenstadt ziehen, wenn sie ein bestimmtes Lebensalter erreicht haben. Das stellt uns, Politik und Verwaltung, aber auch die Wohnungswirtschaft, den Einzelhandel und die Sicherbeitsbehörden vor zahlreiche Herausforderungen:

Angefangen von der Barrierefreiheit auf Plätzen und Wegen, den ebenerdigen Zugängen der Ladengeschäfte und Kultureinrichtungen bis hin zum barrierearmen Wohnungsbau. Ich möchte mit allen Verantwortlichen – dazu gehören auch der Seniorenbeirat und die Kommunalpolitik – gute Lösungen für Pinneberg finden.

Auch Sport und Bewegung steigern die Lebensqualität. Daher ist es mein Ziel, dass im Rahmen der Umsetzung des Sportentwicklungsplanes, passgenaue Angebote auch für Seniorinnen und Senioren jeden Alters möglich sind.

4. Mehr sozialer Wohnungsbau und generationenübergreifendes Wohnen

Der Kreis Pinneberg ist nicht nur der bevölkerungsreichste Landkreis in Schleswig-Holstein, er wächst auch überproportional. Die steigende Nachfrage nach Wohnraum kommt insbesondere aus Hamburg, wo das Wohnen gerade für schmalere Geldbeutel und Familien unerschwinglich wird. Dies spüren wir insbesondere auch in unserer Stadt.

Wir können uns darüber freuen, dass Pinneberg beliebt ist. Es sichert uns und unseren Firmen durch die Zuzüge auf lange Sicht Fachkräfte und Arbeitsplätze, Nachfrage im Einzelhandel und eine Auslastung unserer Kindergärten, Schulen und Jugendzentren.

Ich bin der festen Auffassung, dass wir diese Entwicklung nicht dem “Markt“ überlassen dürfen. Es gibt nicht nur Nachfrage nach Eigenheimen, auch preiswerte Mietwohnungen werden benötigt, und zwar auf lange Sicht und für viele Jahre. Ich werde mich dafür einsetzen, dass eine Quote für geförderten (Geschoss-) Wohnungsbau bei größeren Bauvorhaben eingeführt wird. Dafür brauchen wir auch in Pinneberg Bündnisse zwischen Investoren, Wohnungswirtschaft (Genossenschaften), Kommunalpolitik und der Verwaltung. Ich möchte daher einen dauerhaften „Runden Tisch Wohnungsbau“ einrichten, der Strategien sowie Maßnahmen als Grundlage für die Politik erarbeitet und vom Land bereitgestellte Fördergelder in Anspruch nimmt.

Die neu geschaffene ehrenamtliche Stelle eines Behindertenbeauftragten soll insbesondere im Bildungsbereich und als Teil der Stadtplanung fest integriert werden, damit auch in Pinneberg die Inklusion praktisch umgesetzt wird. Denn die Bundesrepublik Deutschland ist der UN-Charta für Menschen mit Behinderungen beigetreten, sie bindet uns damit an geltendes Recht.

Der demografische Wandel bietet uns allen die Chance, ganz neue Formen des Zusammenlebens zu erproben. Es gibt bereits zahlreiche Modelle in deutschen Großstädten, in denen Menschen ihre eigenen Kräfte und Fähigkeiten einsetzen, um eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu leben. Die Entwicklung geht dahin, nicht Sonderwohnformen für einzelne Bevölkerungsgruppen wie zum Beispiel Senioren zu schaffen, sondern integrative Modelle wie das Co-Housing, das die zwischenmenschlichen Beziehungen fördert.

Viele Senioren und Seniorinnen suchen nicht eine vollstationäre Pflegeeinrichtung, sondern möchten gerne mit anderen älteren, aber auch mit jüngeren Menschen und Familien gemeinsam wohnen. Ich habe viel Verständnis dafür, dass sie mitten in der Gesellschaft und nicht außen vor sein wollen, und werde mich für generationsübergreifende Projekte stark machen.

Und noch etwas sollte nicht außen vor sein, was für viele Menschen zu ihrem Leben bedingungslos dazugehört: Ihre Haustiere. Ich werde mich wie bisher für die Tiertafel engagieren, für das verstärkte Aufstellen von Behältern von Hundekottüten einsetzen und Lösungen für Hundeauslaufwiesen entwickeln.

5. Stärkung von ÖPNV, E-Mobilität und Fahrradfreundlichkeit

Pinneberg profitiert durch die exzellente Lage inmitten der Metropolregion Hamburg. Wir dürfen uns darauf aber nicht ausruhen und müssen den veränderten Anforderungen an eine moderne Mobilität Rechnung tragen. Nur durch die intelligente Kombination der Verkehrsträger Auto, Bus, Bahn und Fahrrad kann es uns gelingen, dass Mobilität, Umweltschutz und Arbeitswelt eine sinnvolle Einheit bilden.

Ich werde mich weiterhin dafür stark machen, dass es mehr Zughalte in Richtung Hamburg-Hauptbahnhof und mehr Zughalte in Richtung Norden (Kiel, Flensburg) gibt und neu, dass die S-Bahn durchgängig bis 24.00 Uhr im 10 Minuten Takt fährt.

Sehr sinnvoll ist auch eine neue Buslinie (Bahnhof Pinneberg, Prisdorf, Kummerfeld, Bahnhof Pinneberg) zur Anbindung des bestehenden Gewerbegebietes Prisdorfer Straße und des neuen Gebietes Müssentwiete, der Bilsbek-Schule und der Gewerbe-/Wohngebiete in Prisdorf und Kummerfeld sowie des noch entstehenden Gewerbe- und Wohngebietes Ossenpadd/Osterloher Weg, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der dort ansässigen und zukünftigen Firmen und Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur auf das Auto angewiesen sind.

Auch die Gewerbegebiete Flensburger und Haderslebener Straße brauchen eine dauerhafte Anbindung an den ÖPNV. Mit der Ausfädelung der Buslinie 594 über die Flensburger Straße im Stundentakt wurden bereits Erfahrungen gesammelt. Ich werde mich dafür einsetzen, dass dieser Bereich weiterhin über den ÖPNV angeschlossen bleibt.

Die Buslinie 285, die dank Beschluss des Kreistages seit einigen Monaten spätabends Waldenau anfährt, sollte einmal pro Stunde eine Ausfädelung über den Waldenauer Weg, die Schenefelder Landstraße und den Jappopweg erhalten. Mein Ziel ist es, Fahrgästen eine zweite Haltestelle in Waldenau anzubieten.

Das Thema E-Mobilität nimmt zunehmend Fahrt auf. Wir brauchen Elektro-Schnellladestationen im gesamten Stadtgebiet. Die großen Warenhäuser, Tankstellen, Baumärkte und Parkhäuser und Tiefgaragen sollten mitziehen und ihren Kunden auch Schnell-Lademöglichkeiten anbieten. Dazu wie auch für E-Car-Sharing werde ich Gespräche mit Geschäftsleitungen und Investoren führen und dafür werben.

Pinneberg ist gerade so groß und übersichtlich, dass man viele Wege mit dem Fahrrad erledigen kann. Deshalb brauchen wir sukzessive eine Sanierung der Fahrradwege, den zielgerichteten Ausbau der Velorouten und der Schulwege. Einsetzen werde ich mich auch dafür, dass Mietfahrräder,  Pumpstationen und noch mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder u. a. mit Ladestation für E-Bikes gibt, vor allem in der Innenstadt und an den Bahnhöfen Pinneberg und Thesdorf.

Den vom Kreis Pinneberg angedachten Fahrradschnellweg von Elmshorn nach Hamburg werde ich ebenfalls mit nach vorn treiben. Damit Mobilität ohne Auto und eine Fahrradfreundliche Stadt Stück für Stück Wirklichkeit werden können.

Das waren meine neuen Ideen für die nächsten Jahre. Packen wir sie gemeinsam für Pinneberg an!

Herzlichst,

Ihre

Urte Steinberg