Feierliche Einweihung des 3. Teilstücks der Westumgehung

Westumgehung
Herzlichen Glückwunsch Pinneberg zur Fertigstellung der Westumgehung!

Herzlichen Glückwunsch Pinneberg zur Fertigstellung der Westumgehung!

Mit einer feierlichen Einweihung (Grußwort unseres Verkehrsministers Dr. Bernd Buchholz, Durchschneiden des Bandes, Enthüllung des Straßenschildes Westring und einem besonderen Autokorso sowie Musik vom Soundorchester) und vielen glücklichen Menschen wurde der 3. Teilabschnitt der Westumgehung gewürdigt. Am heutigen Samstag haben Fußgänger und Fahrradfahrer bis 15 Uhr die Straße für sich und ab Montag Mittag ist sie dann ganz für die Auto- und LKW-Fahrer da.

Es ist geschafft. Es ist geglückt. Wir haben fertig. Danke an alle, die fortwährend dazu beigetragen haben!

Meine Rede

Sehr geehrter Herr Minister Dr. Buchholz, 

sehr geehrte Bundestagabgeordnete Dr. von Abercron, Dr. Rossmann und Landtagsabgeordneter Vogel,

sehr geehrter Herr Kreispräsident Ahrens und sehr geehrte Frau Bürgervorsteherin di Racca-Boenigk, sehr geehrte Ausschussvorsitzende Herr Pudor und Herr Früchtnicht, sehr geehrte Kollegen Bohlen, Stieghorst und Schultz,

sehr geehrte am Bau Beteiligte, verehrte Anrainer und Gäste sowie Freundinnen und Freunde der Westumgehung und im Speziellen: Liebe Mitglieder der Initiative Westumgehung Jetzt!

Herzlich willkommen zur Einweihung des dritten und letzten Teilstückes des Westrings. Ich freue mich außerordentlich, Sie alle hier begrüßen zu dürfen. Ich bin sehr, sehr stolz, mit Ihnen gemeinsam diese Straße einzuweihen. Denn heute ist ein besonders historischer und bedeutungsvoller Tag für Pinneberg!

Manchmal ist das, was man nicht sagt, wichtiger als das, was man tatsächlich sagt. Haben Sie gehört, was ich nicht gesagt habe? Ich habe nicht gesagt, dass wir diese Straße endlich einweihen. Ich habe das Wörtchen endlich, das beim Thema Westumgehung immer mitschwingt, ob ausgesprochen oder nicht, ganz bewusst weggelassen. Ich finde, dass eine Einweihung eine Gelegenheit ist, nach vorn zu blicken, nicht zurück.

Der Blick nach vorn ist mir ohnehin lieber. Wer nach vorn schaut, ist nicht in der Vergangenheit verhaftet, sondern kann sich voll Zuversicht und Hoffnung der Zukunft zuwenden. Wer nach vorn schaut, kann Licht am Ende des Tunnels oder den Horizont sehen.

Hier stehen wir nun fast auf unserer neuen Straße und können mit unseren Blicken ihrem Verlauf bis zum Horizont folgen. Diese Straße ist so gut wie fertig und das heißt, vor allem in diesem Falle, auch, dass wir mit den Diskussionen über diese Straße und ihre Kosten, die im Laufe der Jahre immer mehr gestiegen sind, fertig sind. Noch ist nicht abgerechnet, aber eines kann ich sagen: der Straßenbau kostet ungefähr so viel, wie die Brücken.

Aber zurück zu den Diskussionen. Alle Aspekte wurden berücksichtigt, alle Bedenken konnten vorgebracht, alle Kompromisse ausgehandelt werden. Das hat seine Zeit gedauert, aber das ist nicht zu bedauern. Alles, was an dieser Straße gut und sinnvoll ist, die Entlastung der Innenstadt, die Anbindung von Gewerbeflächen, die Verkürzung der Wege, muss zur Not hinter anderen Grundsätzen zurückstehen: Der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit.

Die Planung und Ausführung des Baus dieser Straße ist diesen Prinzipien gefolgt. Wir haben gemeinsam einen demokratischen Prozess durchlaufen, der immer wieder von rechtsstaatlichen Instanzen begutachtet wurde. Das Ergebnis sehen wir hier und die Pinnebergerinnen und Pinneberger werden es spüren. Ich persönlich rechne mit einer erheblichen Entlastung der alten Durchgangsstraßen im Stadtgebiet.

Die Westumgehung – der Westring – ist allerdings nur ein Aspekt unserer Entlastungsstrategie. Dem Umstieg der Menschen auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes – auf den ÖPNV, das Fahrrad oder auf die eigenen Füße – gilt in Pinneberg in Zukunft vermehrt die stadtplanerische Aufmerksamkeit.

Als die Westumgehung geplant wurde, hat man nicht in erster Linie an „Verkehrsmittel des Umweltverbundes“ gedacht. Etwas anderes zu behaupten, wäre vermessen. Diese Straße wurde für den Autoverkehr gebaut. Für die Entlastung der Innenstadt und für die Anbindung der Gewerbegebiete. Das war der Grund und Punkt.

Dennoch bitte ich zu beachten, dass diese Straße parallel über einen ausgezeichneten Fuß- und Radweg verfügt. Und deshalb freue ich mich sehr, dass dieser Weg in den bereits freigegebenen Abschnitten des Westrings oft und gern als Spazierweg genutzt wird. Ich hoffe, dass wir eines Tages eine Verkehrszählung am Westring durchführen können und dabei feststellen, dass dieser Fuß- und Radweg in erheblichem Maße als Radschnellweg genutzt wird. Das wäre eine wunderbare Entwicklung, und – ganz ehrlich – ein sehr angenehmer Nebeneffekt.

Ich verrate Ihnen auch nichts Neues, wenn ich betone, dass Pinneberg – wie viele andere Städte auch – lebensnotwendig auf eine florierende Wirtschaft angewiesen ist. Unternehmen, die gesund und erfolgreich sind und gute Gewinne erzielen, denn sie bereichern nicht nur unsere Stadtkasse, sondern tragen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dazu bei, dass Pinneberg eine lebendige Stadt ist und attraktive Arbeitsplätze anbietet.

Schon heute können wir auf eine teils jahrzehntelange Erfolgsgeschichte einer Reihe von Firmen blicken, die in den bestehenden Industrie- und Gewerbegebieten angesiedelt sind. Ich nenne an dieser Stelle gerne die Firmen REX Holzbearbeitungsmaschinen, Witt & Sohn Ventilatoren, die ROWA Group Holding oder auch die Binné & Sohn, G + K Spezialtiefbau und neuerdings die Yaans Automobile hier in der Mühlenstraße. Nicht vergessen dürfen wir auch das florierende Fachmarktzentrum am Westring mit Famila, Toom Baumarkt und Aldi mit zukünftig noch zwei weiteren Märkten. Sie sind Spezialisten in ihrer jeweiligen Branche und wissen die Vorteile Pinnebergs zu schätzen. Mit Fug und Recht können wir sagen, dass die Industrie- und Gewerbegebiete den Herz-Muskel-Ring unserer Stadt Pinneberg darstellen.

Meine Damen und Herren, damit die Wirtschaft weiter wachsen kann, sind wir derzeit dabei, die Muskulatur noch weiter zu stärken und betreiben mit Bebauungs- und Erschließungsplänen für den Ossenpadd und die Müssentwiete quasi einen Muskelaufbau. Das ist dringend nötig, denn der gesamte Stadtkörper wächst. Jeder Medizinstudent im 1. Semester lernt, was ein Muskel ist, wie er aufgebaut ist und was er an Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr braucht. Ganz entscheidend, ja lebensnotwendig geradezu, ist das Geflecht von Blutbahnen, also den Arterien und Venen. Sie bilden die körpereigene Infrastruktur, damit frisches Blut, Sauerstoff und Nährstoffe zugeführt und Schlacken abtransportiert werden können.

Diese Funktion des Adersystems haben wir in der Welt der Stadt als Straßen. Nur wenn sie leistungsfähig sind, kann alles pulsieren und alles bleibt im Gleichgewicht. Was passiert aber, wenn es keine Straßen gibt oder die vorhandenen verstopft sind? Dann kann das „Muskelgewebe“, also die leistungsstarken Firmen, um in unserem Bild zu bleiben, nicht ausreichend versorgt werden. Es kommt gar zu einer Unterversorgung und im Extremfall zum Ausfall. Der menschliche Körper sucht sich dann Umgehungskreisläufe, was in unserem Bild bedeutet, dass Firmen sich andere Standorte suchen. Denn der „Muskel Pinneberg“ ist nicht der einzige Kreis, der übrigens zu den wirtschaftlich stärksten in Schleswig-Holstein gehört. Herr Minister Dr. Buchholz, liegen wir aktuell schon wieder vor dem Kreis Stormarn? Manchmal haben wir die Nase vorn, manchmal die Stormarner.

Was ich mit dem Hinweis auf die menschliche Anatomie ausdrücken möchte ist, dass wir heute mit dem Westring nicht einen künstlichen Bypass schaffen, sondern eine leistungsfähige neue Straßenader in Betrieb nehmen, die von der Wirtschaft und den verkehrsgeplagten Bürgerinnen und Bürgern seit langem erwartet wurde. Hoffen wir, dass der Blutfluss im Organismus der Stadt Pinneberg zukünftig viel Sauerstoff und Energiestoffe enthält und alles auch kontinuierlich im Fluss ist. Panta Rhei, alles fließt, wie der griechische Philosoph Heraklit schon sagte. Das wünsche ich uns und der gesamten Stadt.

Heute wird allerdings noch nichts fließen, zumindest kein nennenswerter Autoverkehr auf dem Westring. Heute werden wir den Westring, nachdem wir das Band durchschnitten haben und das Straßenschild enthüllt wurde, mit einem besonderen Autokorso einweihen. Anschließend ab ca. 11.30 – 12 Uhr bis 15.00 Uhr können Sie die neue Straße, die neue Perspektive, den neuen Blick auf unsere Stadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad entdecken. An den Enden der Ausbaustrecke haben die Firmen EDEKA & Marktkauf sowie Famila mit der Firma Nieny und Pinneberger Sportvereine Überraschungen für uns vorbereitet. Es wird Spiel und Spaß, Speis und Trank geboten.

„Über sieben Brücken musst Du gehen, sieben dunkle Jahre überstehen“ – dieses Lied wird uns das Soundorchester jetzt zu Gehör bringen. Darum habe ich extra gebeten.

Wenn die Westumgehung auch nicht sieben Brücken bietet, wenn es auch länger als sieben Jahre gedauert hat, bis sie fertig war und diese Jahre ganz gewiss nicht immer nur dunkel waren, so finde ich das Lied dennoch passend. Es blickt nach vorn: Einmal wirst Du der helle Schein sein, einmal wird es auch in Pinneberg diese dringend benötigte Umgehungsstraße geben. Darauf haben wir – ob sieben Jahre oder länger – aber nicht gewartet. Wir haben daran gearbeitet. Die erste Unterlage dazu stammt aus dem Jahr 1953, Herr Schwarzbeck hat sie netterweise zur Verfügung gestellt. Unfassbar vielen Menschen haben wir es zu verdanken, dass wir heute hier auf dem neuen Asphalt stehen können.

Herr Minister Dr. Buchholz, Sie, Ihre Vorgänger und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen uns in dieser Planung stets zur Seite. Ihre Fördergelder sind Pinneberg gut angelegt! Ich danke Ihnen für die großartige Zusammenarbeit.

Generationen Kommunalpolitiker haben diskutiert, gestritten und beschlossen. Stellvertretend für alle danke ich heute den anwesenden Ausschussvorsitzenden aus der Vergangenheit und der Gegenwart: Herrn Seyfert, Herrn Dr. Koch, Herrn Pudor und Früchtnicht.

Planer, Ingenieure, Architekten, Tiefbauer: Viele Köpfe und viele Hände haben mit Erfahrung und Sachverstand ihren Beitrag geleistet: Stellvertretend danke ich dem Projektsteuerer, der Firma Inros Lackner, Herrn Lübcke und Herrn Schupp von der Firma BickhardtBau.

Meinen Kolleginnen und Kollegen im Rathaus gilt mein besonderer Dank. Mit Sorgfalt und Geduld haben sie die planerischen, rechtlichen und politischen Prozesse um die Westumgehung vorbereitet, Beschlüsse umgesetzt und sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Herr Stieghorst und Herr Schultz, bitte nehmen Sie stellvertretend für Ihre Kolleginnen und Kollegen meinen Dank entgegen.

Liebe Mitglieder der Initiative „Westumgehung Jetzt!“ – Ihrem Mahnen und Ihrem Drängen verdanken wir sehr viel! Herzlichen Dank für Ihr fortwährendes Engagement! Heute habe ich jedoch noch eine Bitte: Falls Ihre Initiative sich heute auflösen sollte, so nehmen Sie doch bitte Ihren Schwung, Ihr Engagement und Ihren Gemeinschaftssinn mit in das nächste Projekt. Wir haben in Pinneberg noch viel gemeinsam vor!

Liebe Pinnebergerinnen und Pinneberger sowie Bürgerinnen und Bürgern aus dem Umland, auch Ihnen möchte ich danken. Sie haben Geduld bewiesen. Sie haben sich an dem Diskurs des Für und Wider der Westumgehung beteiligt. Wie auch immer die Position der Einzelnen ist oder war, alle haben eins gemeinsam: Ihnen ist die Stadt, die Wirtschaft, die Umwelt nicht egal. Sie sehen Zusammenhänge und entscheiden sich für die eine oder andere Auffassung. Dies alles ist nicht nur zu respektieren, nein, ich danke jeder und jedem von Ihnen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen konnten. Probieren Sie sie aus! Und wandern Sie heute über die Straße, über die ab Montag die Autos rollen werden.

Bevor wir nun nach dem dritten Auftritt des Soundorchesters zur feierlichen Einweihung des Westringes schreiten, das Band durchschneiden und das Straßenschild enthüllen, möchte ich noch den Organisatoren der heutigen Veranstaltung danken und ganz besonders dem Soundorchester für die wunderschöne Musik passend zum heutigen Anlass.

Die Firma Bickhardt-Bau hat für uns gesorgt und Herrn Zahn verdanken wir das Rahmenprogramm bei Famila, Fa. Nieny und bei Marktkauf. Herzlichen Dank dafür.

Nach der Enthüllung des Straßenschildes wird ein Autokorso mit geladenen Gästen über unsere neue Straße fahren: Ein Auto der Fa. Nieny aus 1954, ein Auto aus den folgenden Jahren mit Vertretern von Pinneberg Mobil, ein Wagen der Polizei, der Feuerwehr, des THW, des DRK, des RKISH, der DLRG, ein Auto der Initiative „Westumgehung Jetzt“,unser Jugendbus und last but not least ein E-Auto.

Und das ist der Weg: Nach rechts Richtung Prisdorf/Pinneberg Nord/A 23, dann zurückkehrend Richtung Appen/Quellental/Waldenau. Sobald der Autokorso die Straße geräumt hat, ist sie heute bis maximal 15 Uhr für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer frei. Lassen Sie uns jetzt die neue Straße, den Westring, erobern!

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Zuhören.

Kindertag
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